Habt ihr schon einmal eine Patchworkdecke genäht, euch stundenlang Gedanken gemacht, in welcher Anordnung eure Patches am besten aussehen würden und dann während des Nähens alles durcheinander gebracht? Ich schon. An diesem Tag habe ich sehr viel geflucht, viele Nähte aufgetrennt und wieder von vorne mit dem Anordnen begonnen. Mit der Chain Piecing Technik kann genau das nicht passieren.
Für die Patchworker unter euch wahrscheinlich nichts Neues, aber es gibt sicher ein paar, die sie noch nicht kennen. Und genau für die habe ich ein Video erstellt.
Eigentlich wollte ich nur das Rollmäppchen “Daisy” von Pattydoo (Link zum kostenloses Schnittmuster) für meine Tochter nähen. Patchworktechniken sind dabei nicht erforderlich, aber, falls ihr mich schon kennt, brauche ich immer eine extra Portion Herausforderung und habe die Außenseite der Tasche im Patchworkstil gearbeitet, und zwar aus 72 kleinen Stoffquadraten.
Die Chain Piecing Technik — spart Zeit, Garn und schont die Nerven
Bei der Chain Piecing Technik wird das Garn während des Nähens nicht abgeschnitten. Es ensteht eine zusammenhängende Kette (=chain).
Das erspart erstens viel Zeit, zweitens muss man, während man die Patches zusammennäht nicht den Faden abschneiden, also spart es auch Garn. Und drittens garantiert die Kette, dass die Patches in der vorgesehenen Reihenfolge bleiben.
Das Bügeln kommt zum Schluss
“Gut gebügelt ist halb genäht” ist ein weiser Spruch und den sollte man sich bei allen Nähprojekten zu Herzen nehmen.
Bei dieser Technik, allerdings, braucht ihr erst ganz zum Schluss bügeln. Das spart noch zusätzlich Zeit.
Als ich es das erste Mal ohne Bügeln versucht habe, konnte ich es selbst kaum glauben, aber es funktioniert.
Vorbereitung
Messen und Rechnen
Für das Patchworkteil habe ich folgende Stoffe und Werkzeuge verwendet:
- 5 verschiedene leichte Baumwollstoffe. Aus denen habe ich mir Stoffquadrate zugeschnitten mit den Maßen 2″ x 2″.
Da der Außenteil des Schnittmuster an der breitesten Stelle 18″ misst und an der höchsten Stelle 8″, habe ich mir ausgerechnet, dass ich 12 Spalten und 6 Reihen brauche, damit das Patchworkteil am Ende groß genug ist, um das Außenteil des Schnittmusters abzudecken. Das ergibt 72 Quadrate.
Falls ihr meine Schrift am Bild unten entziffern könnt, seht ihr, dass die 12 Quadrate der Spalten nach dem Zusammennähen genau 18″ ergeben. (12 x 2″ minus 12 x 1/4″ NZG = 18″).
Das bedeutet, dass ihr die 1/4″ Nahtzugabe auf keinen Fall überschreiten dürft, sonst ist euer Patchworkteil nach dem Zusammennähen zu kurz.
Zuschneiden
Zuerst schneide ich von den jeweiligen Stoffen, die ich doppelt vor mich hinlege, parallel zur Webkante 2″ Streifen ab.
empfohlenes Werkzeug für den Zuschnitt: Patchworklineal, Schneidmatte und Rollschneider
Aus den Streifen schneide ich 2″ Stücke ab. Es sollen ja schließlich Quadrate daraus werden. Damit das schneller geht, lege ich mehrere Streifen überlappend übereinander und richte sie an meiner Schneidmatte aus. Dann wird geschnitten. Zuerst schneide ich alles gerade.
Dann weiter in 2″ Schritten, solange bis ihr alle 72 Quadrate zusammen habt:
Reihenfolge festlegen
Jetzt ordnet ihr die 72 Quadrate, solange bis euch das Muster gefällt.
Dann beginnt der spannende Teil, das Zusammennähen. Das zeige ich euch in meinem Video.
Video: Chain Piecing-Technik
Für alle Youtube-Seher, die diesen Blogbeitrag hier nicht kennen, gibt es im Video auch eine kleine Einleitung, die ihr, liebe Leser, gerne überspringen könnt.
Die Chain Piecing Technik beginnt bei 1:00.
Hier geht es zum Video:
Die weiteren Arbeitsschritte
Die restlichen Arbeitsschritte und Materialien entnehmt bitte direkt der Anleitung und dem Schnittmuster von Pattydoo. Ich habe es genauso gemacht.
Viel Spaß beim Video und beim Nachnähen.
Kreative Grüße,
Eva
*Werbung unbeauftragt*