Die Schule fängt bald an, die Herbstgarderobe für meine Tochter ist schon “im Kasten”. Das einzige, was sie sich noch wüncht, ist die dazupassende Tasche. Um meiner Brieftasche nach diesem Großeinkauf eine kleine Pause zu gönnen, ist das die Gelegenheit für eine Stoffreste-Tasche.
Einzige Anforderungen meiner Tochter an die Tasche: Sie soll cool sein und zu ihrer neuen blauen Jacke passen. Stoffreste-Tasche werden wir sie dann schlussendlich nicht nennen, das ist nicht cool genug. Vielleicht Scrap Bag oder Crazy Patchbag. Da wird ihr schon was einfallen, wie ich sie kenne.
Auf der Suche nach dem passenden Schnittmuster bin ich im Snaply Magazin schnell fündig geworden.
Daxi von “Mimi näht” hat dort eine Gratis Nähanleitung verfasst, den Easy Bag. Die Tasche ist mir schon vorher ein paar Mal ins Auge gesprungen, weil sie echt cool aussieht, praktisch ist wegen der Größe und des Reißverschlusses und trotzdem schnell zu nähen.
Für den Extra-Kick habe ich mich entschlossen auch wieder ein bisschen zu “patchen. “Passte ja auch genau zu meinem Plan, meine Stoffreste zu verbrauchen. Das bedeutet auch, dass ich mich zwar an die Nähschritte halten konnte, aber die Maße ein bisschen angepasst musste, um mein Patchworkmuster gut in Szene setzen zu können.
Materialliste für die Stoffreste-Tasche
- 6 unifarbene Charms (5″ x 5″ , entspricht ca. 13 x 13 cm)
- 6 gemusterte Charms (5″ x 5″, entspricht ca. 13 x 13 cm)
- 2 gleich große Stücke Jeansstoff (aus einer alten Jeans) — siehe TIPP nach der Materialliste in der Breite des Patchworkteils; am besten ist es, dass ihr die Länge erst abmesst, nachdem das Patchworkteil zusammengenäht ist, Höhe=halb so hoch wie das Patchworkteil; auch nach dem Nähen erst Messen
- 2 Mal Futterstoff in der gleichen Größe wie die Außentasche; abmessen, wenn die komplette Außentasche fertig zusammengenäht ist
- Endlosreißverschluss und einen Schieber, ca. 3 cm länger als die Breite der Außentasche
- Gurtband 4 cm, ca. 150 cm
- D‑Ringe 4 cm, 2 Mal
- Karabiner 4 cm, 2 Mal
- passendes Nähgarn
- Stecknadeln oder Wonderclips
- Rollschneider (sehr empfehlenswert, um genauer arbeiten zu können)
- Schneidmatte
- Patchworklineal
- eure Nähmaschine
Nahtzugabe immer füßchenbreit (bei mir ist das ca. 0,7 cm)
TIPP: Die Breite und Höhe des Jeansstoffes richtet sich nach der fertigen Größe des Patchworkteiles. Das messt ihr am besten erst ab, nachdem das Patchworkteil zusammengenäht ist, und zwar wie folgt:
Breite = fertige Breite des Patchworkteiles
Höhe = halbe Höhe des Patchworkteiles
Anleitung für das Patchworkteil
Für die vordere Außentasche braucht ihr 3 unifarbene Charms (5″ x 5″) und 3 gemusterte.
Legt jeweils ein unifarbenes Charm rechts auf rechts auf ein gemustertes Charm und näht die beiden Charms auf allen 4 Seiten füßchenbreit zusammen.
Danach schneidet ihr das Quadrat einmal in der 1. Diagonale durch und danach in der 2. Diagonale. Gebt dabei acht, dass die Stoffteile beim Schneiden nicht verrutschen.
Mit dieser Methode erhält ihr auf einen Schlag 4 gleiche Doppeldreiecke.
Das Ganze wiederholt ihr noch 2 Mal. Dann habt ihr alle 12 Doppeldreiecke für das erste Patchworkteil beisammen.
Klappt die Dreiecke auf und presst die Nahtzugaben mit den Fingernägeln vorsichtig auseinander. Danach die Nahtzugaben gut auseinanderbügeln.
Nähtipp: Achtet darauf, dass sich der Stoff dabei nicht verzieht. Das ist beim Patchworken bei den Dreiecksmustern besonders kritisch, weil sich der Stoff in der Schräge am meisten dehnt. Das ist genauso wie bei einem Schrägband, wobei bei einem Schrägband dieser Dehneffekt erwünscht ist, beim Patchworken aber nicht.
Wenn ihr alles gebügelt habt, schneidet die überstehenden Stoff-Flügelchen ab und legt die Doppeldreiecke so auf, wie sie euch am besten gefallen. Dann alle Doppeldreiecke zusammennähen.
Ich habe die Vorderseite und Rückseite leicht variiert.
Nächste Schritte
Danach geht es genauso weiter wie in der Anleitung von Mimi näht im Snaply Magazin beschrieben.
Beachtet bitte den TIPP nach der Materialliste!
Viel Spaß beim Nachnähen und viel Freude mit eurer Stoffreste-Tasche.
Kreative Grüße,
Eva und Johanna 🙂